Musik, Recht und mehr!

Leser- und suchmaschinenfreundliche Publikationslisten mit citation-Meta-Tags und RDFa: Teil 1 – Das HTML5-Grundgerüst

Es gibt in der Mythologie, in Legenden oder in Fantasy-Literatur ja oft so etwas wie ein Geheimwissen, das man nicht mit anderen teilen sollte. Zu schnell würde es von dunklen Mächten adaptiert und gegen die bestehende Gesellschaft verwendet werden. Mein Wissen, das ich hier preisgeben möchte, ist zwar nicht sonderlich geheim – es gibt andere Quellen dazu im Netz –, könnte aber durchaus von sogenannten Suchmaschinenoptimierern (aka „dunkle Mächte im Internet“) für zweifelhafte Zwecke eingesetzt werden. Trotzdem möchte ich hier einmal mitteilen, wie ich meine Publiaktionsliste für eine bessere Auffindbarkeit im Internet mit citation-Meta-Tags, HTML5 und RDFa einer Suchmaschinenoptimierung unterzogen habe.

Wozu eine Publikationsliste im Netz?

Wer publiziert sollte ohnehin – sei es nun völlig offline auf Papier oder digital im Computer – eine Auflistung darüber führen, welche Artikel, Bücher oder sonstigen Werke unter seinem Namen erschienen sind. Schon allein, um nicht den Überblick über das eigene Œuvre zu verlieren! Die eigene Internetseite ist indes der richtige Ort, um selbstbestimmt auf dem eigenen Webspace der Welt mitzuteilen, was man bisher geschaffen hat.

Die Liste: Ein Grundgerüst in HTML5

Ab hier wird es technisch: Je nach individuellen Anforderungen ist es im Prinzip ganz leicht, direkt in HTML eine Publikationsliste zu erstellen. Zwar werden die meisten dies mit einem Content Management-System umsetzen wollen, hier soll im folgenden aber lediglich der HTML-Quelltext behandelt werden. HTML5 bietet bereits von Hause aus Möglichkeiten zur Strukturierung des Dokuments. Hätte beispielsweise der Musikwissenschaftler Carl Stumpf im 19. Jahrhundert bereits eine Homepage gehabt, dann hätte das Grundgerüst seiner Publikationsliste in etwa folgendermaßen aussehen können: [1]


<html>
...
<body>
...
<main>
...
<section>
<h2>Bücher</h2>
<article>
<cite>Tonpsychologie</cite>.
Bd. 1, Verlag Hirzel, Leipzig
<time datetime="1883">1883</time>.<small>
</article>

<article>
...
</section>

<section>
<h2>Artikel</h2>
....

Zur Erläuterung: Jeder Abschnitt  – beispielsweise Bücher oder Artikel – wird hier mit <section> eingeleitet. Der einzelne Eintrag wird als <article> ausgezeichnet, was wohlgemerkt nicht meint, dass es sich um einen Artikel in einer Zeitschrift handelt, sondern um einen abgrenzbaren Inhalt innerhalb der HTML-Datei. Der Titel des Werks wird mit dem cite-Tag versehen. Weitere Angaben wie Verlag oder Erscheinungsort können einfach so im Fließtext genannt werden. Für das Erscheinungsjahr bietet es sich an, das time-Tag zu verwenden. Hier kann man noch in maschinenlesbarer Form das genaue Datum angeben. In der Regel genügt es aber, sich auf das Jahr zu beschränken. Auf die Autorschaft wurde hier ersteinmal verzichtet: Wer eine Publikationsliste auf der Webseite des Autors aufruft, sollte davon ausgehen, dass der Webseiteninhaber in aller Regel Autor ist. Bei einer Miturheberschaft wären indes alle Autoren zu nennen.

All das war aber nur der erste Baustein, zu den Dingen die da noch kommen mögen. Nach einem kurzen Zwischengeplänkel, in dem es um die einzelnen Einträge gehen wird, bekommt in Teil 3 diese Publikationsliste ihren Feinschliff, bevor im letzten Teil dieser Tetralogie, die wahren Fähigkeiten und Kräfte dieser Methode entfesselt werden – um es mal weniger technisch, sondern lieber wie bereits eingangs etwas epischer auzudrücken.

→ Teil 2


[1] Carl Stumpfs Tonpsychologie stellt übrigens – im Gegensatz zu dieser Artikelreihe – tatsächlich eine Art Geheimwissen dar, das durch eine uralte Magie geschützt wird: Nur wenigen Auserwählten ist es bisher gelungen, ohne plötzlich der Müdigkeit anheim zu fallen, über die ersten Seiten hinauszukommen.