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"Frische Bücher! Schöne frische Dissertationen" – Wenn Algorithmen Preise festlegen

Vor der Macht intelligenter Algorithmen muss derzeit (noch) niemand Angst haben. Oft wird herbeifantasiert, dass in Zukunft intelligente Software komplexe administrative Arbeiten übernimmt, aber derzeit scheint es noch an einfachsten Dingen zu scheitern. Bereits 2011 geisterte eine Geschichte durch das Netz, dass die Preise von Amazon und Anbietern auf Amazon von Algorithmen festgelegt würden. Wenn Algorithmen Amok laufen,  so wurde das Preismassaker beschrieben, das Amazon Millionenbeträge für ein Buch aufriefen ließ. Soviel zahlt natürlich niemand.

Heute sind wir kaum weiter: Meine Dissertation, die ja schon wieder ein paar Jahre alt ist, wurde wohl bei Amazon herausgenommen, ist aber noch bei anderen Anbietern (direkt beim Verlag oder beim Beck-Shop) erhältlich. Bei Amazon gibt es einen Anbieter, der das Buch als Remittendenware anbietet und somit nicht mehr an die Buchpreisbindung gebunden ist. Auf jeden Fall scheint irgendein Algorithmus den Preis auf 2.000 € (!) hochgedrückt zu haben (Archiv-Link / Amazon aktuell). Vielleicht, weil Amazon bzw. der Algorithmus des Anbieters meint, es habe Seltenheitswert, wenn es auf Amazon nicht mehr erhältlich ist? Für ein Buch, das einen Ladenpreis von 45,90 € (Hardcover) hat, tatsächlich ein beachtlicher Preis:

Wer es günstiger haben will, dem sei bei wissenschaftlichen Büchern natürlich der Gang in die Universitätsbibliothek in der Nähe empfohlen – einfach im KVK schauen, ob der Wunschtitel erhältlich ist.